Groundfever

Groundfever

Freitag, 30. Januar 2015

02.06.2014 SC/ESV Parndorf - LASK Linz 0:1 (0:0)

Heideboden-Stadion, 3000 Zuschauer

Angekommen in der kleinen nordburgenländischen Gemeinde Parndorf, wirkt es, als ob das ganze Dorf eingenommen werden würde. Außenrum ist man dort an viel Verkehr gewöhnt. Es führt ein Hauptverkehrsweg Richtung Ungarn vorbei und außerdem befindet sich dort ein allseits beliebtes und gut besuchtes Einkaufszentrum. Es sind sehr viele Autos mit oberösterreichischem Kennzeichen im Anmarsch und die Anrainer der dem Stadion gegenüberliegenden Wohnsiedlungen schauen
skeptisch aus ihren Wohneinheiten. Es ist Zeit für Relegation! Dies ist das Hinspiel und es wird sich entscheiden, wer in der kommenden Saison in der zweit- oder dritthöchsten Spielklasse Österreichs mitmischen darf. Die Parndorfer sind ihreszeichens in dieser Saison an der Leistungsgrenze angelangt und der Linzer Athletiksportklub möchte unbedingt den längst überfälligen Aufstieg in die "Sky Go Erste Liga" fixieren. Nicht wenige behaupten, die Linzer hätten ohnehin einen bundesligareifen Kader. Sieht man ihre lange Tradition und die fanatischen Fans, kann der Anspruch auch nur die Bundesliga sein. Der Sportplatz platzt an diesem Tag aus allen Nähten. Es ist ein lauer Abend und viele, viele Oberösterreicher haben die lange Fahrt auf sich genommen, um auf dieser Mini-Sportanlage ihr Team zu supporten. Wir wagen den Selbstversuch und stellen uns ins Epizentrum der LASKer Fangemeinde. Von rund 3000 Besuchern finden sich in etwa zur Hälfte Linzer ein. Schon rund eine halbe Stunde vor Spielbeginn beginnt plötzlich ein geschlossenes Raunen im Fanblock und um Punkt 19:08 Uhr klatschen die Fans minutenlang ein und stimmen immer wieder 1908 an - das Gründungsjahr ihres Vereins. Parndorfer Fanclubs sind praktisch nicht vorhanden und so entwickelt sich das Spiel fast zum Heimspiel für die Linzer. Die erste Halbzeit bietet wenig Klasse, dafür viel Dramatik und Kampf - Relegation eben. Zur Pause steht auf beiden Seiten die Null und so bietet sich die Zeit, die Kantine aufzusuchen und die Atmosphäre aufzunehmen. Ich stelle fest, dass dieser LASK-Anhang ein freundlicher und witziger ist, weit entfernt von Hasstiraden und Schmährufen. Mit etwas Selbstironie wird sich unterhalten und auch angefeuert. In der zweiten Halbzeit fällt das erlösende 1:0 für die Linzer und es gibt kein Halten mehr. Bei der Abreise vom Stadion planen wir bereits, demnächst ein Heimspiel der Schwarz-Weißen zu besuchen. Der LASK ist mittlerweile Tabellenführer der zweiten Spielklasse und am Sprung zur Bundesliga!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen