Groundfever

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Dienstag, 11. November 2014

01.11.2014 FC Nürnberg - FC St.Pauli 2:2 (1:1)

Grundig Stadion, 37000 Zuschauer

Zu Gast beim "Glubb", in der - für diese Zeit der Spielansetzung (Samstag, 13 Uhr) - gut gefüllten Grundig-Arena, merkt man sofort, welche Bedeutung diese Begegnung hat. Ich  muss mich immer wieder erinnern, dass wir hier bei einem Zweitligaspiel sind, erstens aufgrund der traditionsreichen Vereinsnamen sowie der eher erstklassigen Kulisse. In meiner Heimat sind in der zweiten Liga im Schnitt 2000 Anhänger im Stadion. Es wird einem bewusst, dass der FCN auf die erste Liga ausgelegt ist. Vom Ticketservice hin zum Fan-Shop, Personal, Versorgung in und rund ums Stadion verdienen die Eigenschaft einwandfrei! Nach einer Minute im Service-Center hatte ich meine hinterlegten Tickets und da noch Zeit war, genoss ich den Zulauf am ehemaligen Reichsparteitagsgelände Richtung Stadion bei einem kühlen Bierchen. Dieses schmeckte angesichts der Uhrzeit sehr gut, zumal es aus Plastikbechern kam. Absolut auffällig waren die vielen grün-weißen, die sich dem Stadion näherten. Im Stadion sah man schnell, dass die Club-Fans Verstärkung von Fangruppen der SK Rapid Wien hatten. Mit dem Riesentransparent "Gemeinsam unschlagbar" gaben sie ihr Statement zweifellos ab.
Das Spiel war eher lau, dafür machten die Ultras beider Vereine mächtig Stimmung. Ich war schon in größeren Stadien mit weit weniger Lautstärke seitens der Fans. Trotz des bescheidenen 13. Tabellenplatzes ist im Stadion nichts von Unmut zu spüren. Die Sonne steht tief und ich überlege gerade, wann ich das letzte Mal an einem 1. November ein kurzes Shirt trug. Jede Menge Transparente und kreativer Merch beider Fangruppen unterstreichen die Leidenschaft, mit der die Anhänger die Tradition hochhalten. Aber vor allem nach innen merkt man in der Schnellbahn die tiefe Verbundenheit zum Verein, wenn man den Leuten zuhört. Sie sind tief verwurzelt. Es sei noch erwähnt, dass die Ordnungskräfte und Polizisten die Fanlager nicht separieren mussten. An- und Abreise liefen sehr diszipliniert ab.













Sonntag, 26. Oktober 2014

Estadi Olimpic

Barcelona - Ein herrlicher Frühsommertag in der katalanischen Metropole in den ersten Junitagen von 2011. Mit zwei Freunden auf Urlaub, begeben wir uns auf den legendären Montjuic, um das altehrwürdige Olympiastadion, das Estadi Olimpic Lluis Companys zu besuchen. Das ganze Rundherum wirkt majestätisch, erhaben und es ist kaum zu glauben, dass hier bis 2009 noch normaler Ligabetrieb herrschte. Nicht wegen des Zustandes des Stadions - dieser war einwandfrei - sondern wegen der einzigartigen Bauweise. Von außen betrachtet kommt man nicht auf die Idee, dass sich hinter diesen Traumfassaden ein Fußballstadion verbergen könnte.
Ausgestattet mit 55.000 Sitzplätzen, mit perfekter Rasenpflege und dem einzigartigem Flair, wird man demütig, wenn man daran denkt, dass es nur unregelmäßig in Verwendung ist. Längst ist es ein Kulturdenkmal, ein Touristenziel. Es haben sich einige Menschen hier eingefunden, es wirkt allerdings nie überrannt, da das ganze Olympiagelände endlos scheint. Wir erfahren, dass von 1997 bis 2009 das Estadi Olimpic die Heimstätte des Erstligisten Espanyol Barcelona war. Mittlerweile trägt der Verein seine Heimspiele im neu erbauten Estadi Cornella El-Prat aus. Man kann sich nur vage vorstellen, welche
Stadtderbys mit dem großen FC Barcelona sich hier wohl abgespielt hatten. Zweimal stand das Olympiastadion am Montjuic auch der Nationalmannschaft von Andorra zur Verfügung, da sie selbst den Gästeandrang nicht bewältigen konnten und es wird erzählt, dass hier die inoffiziellen "Länderspiele" von Katalonien stattfinden. Wir drei sind uns einig, dass dies ein würdiger Ort dafür ist. Leise hoffen wir, dass Katalonien sich tatsächlich einmal von Spanien abspaltet, damit auch wir in den Genuss kommen, ein Spiel in diesem einzigartigen Fußballtempel zu genießen.